Peripherien im Inneren

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Peripherien im Inneren
Peripherien im Inneren ist eine Veranstaltungsreihe im Wohnprojekt Kohlenrutsche zwischen Juni 2024 – November 2025, initiiert von Sabine Bitter, Jeff Derksen, Michael Klein, Christina Linortner und Helmut Weber.
Prozesse der gegenwärtigen Stadtentwicklung, wie jene des Nordbahnhofviertels im 2. Wiener Gemeindebezirk, sind mit herkömmlichen Parametern von Zentrum und Peripherie kaum mehr zu fassen.
Lotte Schreiber
Screening der Filme Borgate und Sabaudia und Gespräch mit der Künstlerin und Filmemacherin über den Aspekt der Peripherie in ihren Arbeiten und La Mostra, ihrem gerade entstehenden Film.
Borgate (A 2008, 15 min.)
Eigentlich hätte es eines der urbanen Vorzeigeprojekte des modernen Italien nach dem Zweiten Weltkrieg werden sollen: Das – obwohl bereits unter Mussolini geplante – Stadtviertel Don Bosco am südlichen Rand Roms, wurde ganz im Geist des Wiederaufbaus der Nachkriegszeit und im Stile des Modernismus der 1950er und 1960er Jahre errichtet. Vergleichbar mit Wohnbauprojekten in anderen europäischen Großstädten zeigt sich auch in Don Bosco virulent die Kluft zwischen den sozialpolitischen Utopien der Moderne und deren Realität. (Gerald Weber)
Sabaudia (A 2018, 24 min.)
Sabaudia macht die Landschaft des Agro Pontino, südlich von Rom, sowie die dort unter Mussolini erbaute Kleinstadt Sabaudia, in der sich die monumentale Architektursprache der rationalistischen Moderne in ihrer puren Form manifestiert, zum Schauplatz. Als “filmische Kartografie” eines einzigartigen Landstrichs, einer konkreten Stadt und deren Architektur reflektiert der Film auf das Phänomen des Faschismus -einerseits als historische, andererseits als aktuelle, stark wiederaufkeimende Realität in Europa.