Laura Andreß: Stille Post
Telefonzelle lebt! Im Gemeindebau wird dein Ohr zum Archiv.

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Telefonzelle lebt! Im Gemeindebau wird dein Ohr zum Archiv.
Die dokumentarische Audio-Installation „Stille Post“ schafft einen Dialog zwischen zwei Gemeindebauhöfen und deren Bewohner*innen.
Ab September stehen für drei Monate künstlerisch gestaltete Telefonzellen in der Per-Albin-Hansson-Siedlung und im Kopenhagen-Hof. Wer den Hörer abnimmt, hört kurze Geschichten über menschliche Begegnungen und Beziehungen. Sie erzählen vom Alltag und Zusammenleben im Wiener Gemeindebau. Grundlage sind Gespräche mit Bewohner*innen, die die Künstlerin Laura Andreß im Vorfeld geführt hat. Die Telefonzelle – einst „radikaldemokratisches Medium“ (Laura Andreß), heute Relikt und Resonanzraum – dient ihr als akustisches Archiv an der Schnittstelle zwischen Öffentlichem und Privatem.
Über eine Direktleitung sind die beiden Telefonzellen zusätzlich miteinander verbunden, sodass von einem Gemeindebauhof in den anderen angerufen werden kann. Einmal im Monat sind Bewohner*innen und Interessierte zu Stammtischen bei der Installation geladen.
„Stille Post“ verknüpft das historische Erbe des Roten Wiens der 1920er Jahre mit aktuellen Fragen nach Gemeinschaft, Öffentlichkeit und Privatsphäre. Kunst im öffentlichen Raum setzt sich heute mittels aller möglicher Kunstformen mit essenziellen Bedürfnissen der Gesellschaft auseinander. Laura Andreß macht dies ganz ausdrücklich, indem sie die Menschen selber mit ihren Geschichten das Kunstwerk bilden lässt.
Stille Post ist ein Kooperationsprojekt mit KÖR Kunst im öffentlichen Raum Wien.