Kolonialismus am Fensterbrett
Geschichte AusstellungVon Wurzeln und Entwurzelung: „Kolonialismus am Fensterbrett“ entdeckt koloniale Spuren in Pflanzen und erzählt von Macht und globalen Verflechtungen.

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Von Wurzeln und Entwurzelung: „Kolonialismus am Fensterbrett“ entdeckt koloniale Spuren in Pflanzen und erzählt von Macht und globalen Verflechtungen.
Die Ausstellung wirft einen Blick auf zehn unserer seit Jahrhunderten beliebtesten Zimmer- und Balkonpflanzen, deren natürlicher Lebensraum außerhalb Europas liegt. Diese Pflanzen haben eine ähnliche Geschichte wie unsere ethnografischen Sammlungen und gelangten teilweise gemeinsam mit den Objekten auf langen Schiffsreisen nach Europa und in die Museen.
Neben der Suche nach Heil- und Nutzpflanzen, heute Cash Crops (Pflanzen, die in großem Stil für den Export angebaut werden), begann im 18. und 19. Jahrhundert der Hunger bzw. die Jagd nach fremden Pflanzen mit der Überlegung, welchen Nutzen die Einfuhr von Pflanzen für Europa haben könnte.
Über die Ausstellung
Eine der in der Ausstellung vorgestellten Pflanzen ist zum Beispiel die Zimmertanne (Araukarie), die im Rahmen von James Cooks zweiter Weltumsegelung 1774 auf der Norfolkinsel entdeckt wurde. Die Geschichte des Usambara-Veilchens steht in Zusammenhang mit einer deutschen Kolonialexpedition von 1886, von der sich auch ein Objekt in der Sammlung des Weltmuseums Wien befindet. Die beliebten Geranien (Pelargonium) in unseren Blumenkästen stammen aus Südafrika. Dort finden sie als Medikament Anwendung. An diesem Beispiel lässt sich die Ausbeutung der Herkunftsländer aufzeigen, die nicht von der Vermarktung der heimischen Pflanzen profitieren. Internationale Abkommen, wie das Übereinkommen der Vereinten Nationen über die biologische Vielfalt (CBD), sollen sicherstellen und regeln, dass die Ursprungsnationen an den westlichen Profiten beteiligt werden und Biopiraterie auch angesichts des Klimawandels thematisiert wird.
Die Ausstellung im partizipativen Raum zam ermöglicht einen niederschwelligen und kostenlosen Zugang und bietet eine spielerische Annäherung zu komplexen Zusammenhängen.