Freies Kino: Johannes Deutsch

Der Raub der Proserpina
Film Screening
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1 Termin
Dienstag 16. September
16. Sep.
Di
20:00
Screening
Stadtkino

DER RAUB DER PROSERPINA – PREMIERE
Am Ufer von Vergangenheit und Zukunft

Ein Film in sieben Bildern von Johannes Deutsch
Nach Ovids Metamorphosen

Unter Begleitung einer Kamera führt eine Gruppe von Personen als antiker Theaterchor durch die Landschaften des Mythos, gesehen aus der Perspektive von dessen Nachleben im kulturellen Gedächtnis von heute. An den sieben Schauplätzen deutet der Chor – nach antikem Vorbild – auf das innere Wagnis der zu verhandelnden Rollen, führt diese aber nicht weiter aus.

Der Einstieg in die Geschichte erfolgt über den Prolog, wo Pluto der Beherrscher der Unterwelt auf seinem Gang entlang der Grenze zur „anderen Seite“ – zu welcher es so viele Eingänge wie Suchende gibt –, bis ans Kiesufer des Grenzgewässers „Styx“ geht. Dort muss der Chor seinen Weg alleine beschreiten und bereits in der Ouvertür verhindern Rauchschwaden ein Weiterkommen.

Der Weg führt auch zeitlich einen Schritt zurück und zeigt die Kamera am Set während des filmischen Entstehens. Als endlich der „Styx“ überquert wird, steht der Chor am Fuße eines Gebirges an einer Quelle und wiegt sich sichtlich in Sicherheit der scheinbaren Idylle. Über allen schwebt Proserpina in der Übereilung in „des Äthers Höhen“. Als mit ihrem Sturz aus den Lüften die Idylle endet, bringt sie ihre Entführung durch Pluto – getarnt im Felsen – im Geleit auf der Überfahrt nach der „anderen Seite“.

Nur noch gesehen im roten Widerschein eines Kahns, segeln Proserpina und der Chor in die Aporie der Nacht. Auf der „anderen Seite“ ziehen Proserpina und der Chor als ihr Gefolge bis vor die Tore der „Hallen am Styx“, wo Proserpina in einer Dunstwolke vorübergehend vor den Augen aller verborgen wird, um daraufhin in einer Initiation in den Eingangshallen am Styx mit einer Zeremonie den Winter in vitro zu beschwören. Im Finale deckt erst der Chor von allen Seiten herbeikommend die Hochzeitstafel, ehe diese beim Schlag des Gongs – gleich dem Rad der Fortuna – ihre Utensilien zur Gewinnung von Zeit und Energie zeigt.

Kamera: Philipp Krebs, Christian Haake
Animation und Schnitt: Johann Scholz
Musik: Anna Lang

Eine Produktion von RAUM.FILM Filmproduktion © 2025, 60 min, 4K

JOHANNES DEUTSCH
wurde 1960 in Linz geboren, studierte Grafik an der Höheren Lehranstalt für künstlerische Gestaltung in Linz (1975-1980) und Medienkunst am Postgraduate - Institute for New Media an der Hochschule für Bildende Künste-Städelschule in Frankfurt/Main (1990-1992). Als Maler, Regisseur und Medienkünstler hat Deutsch Medien immer kombiniert, um sie zu einem Ganzen zu verbinden.

Das Thema Gesamtkunstwerk interessierte ihn bereits als Kustos am Sigmund Freud Museum in Wien (1984-1989) und es führte ihn u.a. auch zu interaktiver Kunst. Für das Ars Electronica Festival 2002 in Linz gestaltete Deutsch die interaktive CAVE-Installation: Gesichtsraum; mit dem Ars Electronica Futurelab gestaltete er weiters für das 30. Bruckner Fest in Linz 2004 Wagners Oper Das Rheingold als interaktive „virtual reality“.

Deutschs Werke als bildender Künstler wurden u. a. in Einzelpräsentationen: 1992 im Museum Moderner Kunst MUMOK, Wien; 1998 im Kunstmuseum Bonn; 2012 im Museo d´Arte Moderna Ugo Carà, Triest; 2018 im Museum Angerlehner, Thalheim, 2020 im Danubiana Meulensteen Art Museum, Bratislava sowie 2024 im Robert Musil-Museum Klagenfurt gezeigt. Von 2012-2025 arbeitete Deutsch am Raub der Proserpina einem experimentellen Gesamtkunstwerk aus Bewegtbild, Film und Animation, Performance und Publikumspartizipation sowie Musik an mehreren Schauplätzen im Großraum Salzkammergut.

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