Faek Rasul

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Sind es Wände, die mit Schriftzeichen und Graffiti bemalt werden?
Der kreidige, fleckig-weiße Untergrund seiner Bilder lässt es vermuten; ebenso wie die Lebensgeschichte von Faek Rasul, der Jahre der Gefangenschaft in irakischen Gefängnissen überlebt hat, wo er seinen Namen und die Namen seiner Mithäftlinge in die Wand geritzt hatte, um wenigstens eine kleine Spur zu hinterlassen, ein minimale Erinnerung an die Existenz der Todgeweihten.
Die mandala-artige Repetition von unzähligen Linien des Tintenstifts, aus denen seine fremden, schwebenden Wesen bestehen, sind ebensolche Spuren verzweifelt Hoffenden; vielleicht auch Verdrängungen des Erlebten, Verweigerung der Darstellung von Erinnerungen, von Traumata. So sind es schwarze Flächenfiguren, die über Dingen oder Menschen schweben, die man eben nicht sieht; aber sie sind da, und ihre Energie, ihre Angst und ihre Hoffnung quillt in Form von tiefroter und grelloranger Farbe an der Rändern der Bilder hervor wie ausgequetscht, unbezähmbar ausgetreten aus den fleckigen Wänden seiner gemalten Zellenwände.
Die Ausstellung ist während der Laufzeit noch bis 14.11. donnerstags und freitags von 15 bis 19 Uhr ohne Voranmeldung zu besichtigen; zu anderen Zeiten nach Voranmeldung unter 01/ 299 22 99 oder galerie@taith.eu
Die Finissage findet als letzte Besuchsmöglichkeit dann am Donnerstag, 14.11. ab 18 Uhr statt.