Exil/Heimat
Kunst Zivilgesellschaft Geschichte Ausstellung
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Nach dem Anschluss am 12. März 1938 wurde Wien zur Modellstadt für die systematische Vertreibung der Jüdinnen und Juden. In kürzester Zeit wurde die drittgrößte jüdische Gemeinde Europas durch Emigration, Deportation und Ermordung nahezu ausgelöscht. Für jene, die ins Ausland fliehen konnten, bedeutete dies den Verlust ihrer bürgerlichen Existenz, ihres Hab und Guts sowie ihrer Heimat. Jüdische Wiener:innen fanden Zuflucht in der ganzen Welt – in europäischen Staaten, Nord- und Südamerika, Afrika, im Nahen Osten, Asien und Australien – und mussten ihr Leben in der Fremde mühsam neu aufbauen.
Der Verlust der Heimat lastete schwer auf den Vertriebenen. Ohne Sprache, berufliche Perspektive und sozialen Anschluss fiel es ihnen schwer, im Exil Fuß zu fassen. Aufgrund weiterer Verfolgung, Verhaftungen oder Abschiebungen aus den ersten Zufluchtsländern mussten manche sogar mehrmals auswandern, bis sie schließlich einen sicheren Ort fanden. Ein Leben im Exil verlief alles andere als einfach oder friedlich.
Die Allermeisten kehrten niemals nach Wien zurück. Die Stadt, die sie vertrieben hatte, war nicht mehr ihre Heimat. Die Ausstellung erzählt die Lebensgeschichten dieser Wiener:innen und beleuchtet damit die vielschichtigen Dimensionen von Heimatverlust und Exil.
Kuratorin: Caitlin Gura