Die bereits neunte Ausstellung des von Georg Folian initiierten Ausstellungsprojektes “wir zeigen” präsentiert nach Künstlerinnen und Künstlern wie Iris Andraschek (2012), Frenzi Rigling (2012), Ashley Hans Scheirl (2014) oder Gilbert Bretterbauer (2019) Markus Wilfling. Der 1966 in Innsbruck geborene und in Graz lebende Künstler hat für das ehemalige Semperdepot mehrere auf Form und (historische) Funktion des Ortes subtil Bezug nehmende, neue Arbeiten entwickelt und parallel dazu frühere Werke für diesen Kontext unter dem Motto „standby.on.run“ adaptiert.
In der die Ausstellung begleitenden Publikation schreibt Thomas Mießgang: “Man kann die Arbeit von Markus Wilfling somit als Konzeptkunst bezeichnen oder, wenn man möchte, als „Postconceptual Art“, um zu markieren, dass sie mit den heroischen Errungenschaften der 1970er- und 80er-Jahre bereits ein anakreontisches Ideentänzchen a posteriori aufführt. Sie ist jedenfalls schwer einzuordnen und kaum auf den Begriff zu bringen – auch wenn Begriffe in ihren unterschiedlichen Manifestationen eine große Rolle spielen.(..)Was Wilfling von vielen ästhetisch ähnlich Gestimmten unterscheidet, ist der Witz, mit dem er seine Einschreibungen in die Welt der Dinge vollzieht und dessen Genuss sich nicht in homerischem Gelächter entlädt, sondern in einem Schmunzeln, das einem verspäteten Erkenntnis-Choc geschuldet ist. Für den Künstler, der im Jahr 2003 mit dem Schatten des Uhrturmes in Graz ein signature piece schuf, das seine ästhetische Strategie der hauntologischen Wirklichkeitsdeformation einer breiten Öffentlichkeit bekannt gemacht hat, ist, nach Wittgenstein, die Welt zwar alles, was der Fall ist, doch sie entspricht oft nicht dem, was man auf den ersten Blick zu erkennen glaubt. Markus Wilfling operiert im Rahmen der nach Duchamp selbstverständlich gewordenen Appropriation von Alltagsgegenständen, denen er die höheren Weihen des Skulpturalen verleiht und deren funktionale Konnotationen er im Sinne eines postsituationistischen Détournement ausbeutet.”
Wir laden Sie herzlich zur Ausstellung Markus Wilfling „standby.on.run“
am Donnerstag, 3. September 2020, Einlass 19.00 Uhr, Ende 22.00 Uhr
in das Atelierhaus der Akademie der bildenden Künste Wien,
das ehemalige Semperdepot, Lehargasse 8, 1060 Wien, ein.
19.30 Uhr Einleitung: Thomas Mießgang, Kurator und Publizist
Präsentation der bei Schlebrügge.Editor erscheinenden Publikation Markus Wilfling.“ standby.on.run“
Dauer der Ausstellung: 4. September – 24. September 2020, geöffnet täglich 12.00–20.00 Uhr, an Samstagen und Sonntagen 12.00–18.00 Uhr
Wir bitten Sie einen Mund-Nasen-Schutz mitzubringen und bis nach der Registrierung am Empfang zu tragen. Am Empfang werden wir Ihre Daten (Name, Telefonnummer und E-Mail Adresse) für das behördlich vorgeschriebene Contact Tracing erfassen. Im Ausstellungsbereich ist der Mindestabstand zu allen anderen BesucherInnen von mindestens einem Meter einzuhalten.
Um verbindliche Anmeldung wird gebeten: office@wirzeigen.at