Brennen ohne zu verbrennen
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Zwischen Leidenschaft und Grenzen – nachhaltiges Wirken in Kunst, Aktivismus und Gemeinschaftsprojekten
Selbstausbeutung ist kein individuelles Versagen, sondern ein strukturelles Problem, welches tief in unserer Gesellschaft verwurzelt ist. Besonders Menschen, die sich mit Leidenschaft für Aktivismus, Kunst oder soziale Projekte engagieren, geraten oft an ihre Grenzen.
Doch wie kann nachhaltiges Engagement gelingen, ohne auszubrennen?Wie lassen sich erschöpfende Strukturen sichtbar machen – und wie können neue, gesündere Formen des Wirkens entstehen?
In Kooperation mit ZIMT – Das Magazin für die Psyche lädt der Kulturverein Salettl zu einer interdisziplinären Auseinandersetzung ein.
Eine Veranstaltung, die zum Nachdenken, Fühlen und Handeln einlädt – für alle, die brennen wollen, ohne zu verbrennen. Dabei werden Selbstausbeutung und Selbstfürsorge aus einer interdisziplinären Perspektive betrachtet.
Programm:
16:30 - Gemütliches Ankommen/Soft arrival
17:00 - Touch’n’Paint – Burnout war gestern von Aurelia van Kempen (DE/EN)
18:00 - Podiumsdiskussion mit Q&A (Moderation von Magazin ZIMT) (DE)
19:30 - Doing It for Love von Helena Araújo (EN)
20:00 - Begegnung, Austausch und Gespräch
Touch’n’Paint – Burnout war gestern (DE/EN)
Aurelia van Kempen
Aurelia van Kempen eröffnet mit ihrer partizipativen Performance und Installation einen sinnlichen, gemeinschaftlichen Raum für Entschleunigung und kreative Selbstfürsorge. In ihrer Arbeit macht sie erfahrbar, wie Achtsamkeit, Körperarbeit und künstlerischer Ausdruck helfen können, Erschöpfung vorzubeugen und neue Energiequellen zu erzeugen.
Sie führt die Teilnehmenden durch eine angeleitete Selbstmassage in einem von ihr komponierten Soundbath und lädt anschließend dazu ein, ein Selbstporträt zu gestalten, das in eine gemeinsame Skulptur integriert wird. So entsteht ein kollektives Kunstwerk, das individuelle Erfahrungen und Ausdrucksformen miteinander verbindet.
Offen für alle – keine Vorkenntnisse nötig. Du entscheidest jederzeit selbst, wie viel du mitmachen möchtest.
Podiumsdiskussion (DE)
Selbstausbeutung und ihre Auswirkungen auf die mentale Gesundheit stehen im Mittelpunkt der Podiumsdiskussion, in der Expert*innen aus Psychologie, Soziologie und Kunst ihre Perspektiven einbringen. Die Runde widmet sich den psychologischen und gesellschaftlichen Mechanismen, die zu Überlastung und Burnout führen können – besonders in idealistischer Arbeit. Wo liegen die Grenzen zwischen Engagement und Selbstschädigung? Welche Strukturen begünstigen Überlastung? Und wie lässt sich eine Arbeitsweise gestalten, die Erfüllung bringt, ohne in den Selbstruin zu führen? Ziel der Diskussion ist es, Wege aufzuzeigen, wie Idealismus langfristig gesund und nachhaltig gelebt werden kann.
Podiumsgäste
Amina Guggenbichler, Aktivist*in
Almut Rink, bildende Künstlerin/Artistic Researcherin/Vorsitzende der IG Bildende Kunst
Gavin Lord, MSc, Forscher zu Klimaaktivismus und Burnout
MMag. Dr. Markus Böckle, MSc, Psychotherapeut
Die Moderation wird von ZIMT-Gründerin Karina Grünauer geleitet.
Doing It for Love (EN)
Helena Araújo
Doing It for Love ist eine romantische Ironie, eine Solo-Performance darüber, was es braucht, um in der Kunstwelt zu überleben. Mit einer Mischung aus kabarettistischer Extravaganz, Humor und ungefilterten Bekenntnissen entlarvt Helena Araújo den Mythos, dass Künstler nur „aus Liebe“ schaffen, und enthüllt gleichzeitig das Burnout, die Angst und die absurden Kompromisse, die ihr Arbeitsleben oft prägen. Das Stück wechselt zwischen überspitzten Charakteren und Momenten nackter Ehrlichkeit und legt das fragile Gleichgewicht zwischen Leidenschaft und Überleben offen.
Am Ende der Veranstaltung besteht die Gelegenheit, bei einem Getränk, mit Künstler*innen und Expert*innen ins Gespräch zu kommen, Fragen zu stellen und sich über die Themen der Veranstaltungen auszutauschen.