Andrea Schwab: Hilde Loewe alias Henry Love
Literatur Geschichte Präsentation
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Mit der Komposition von “Das alte Lied”, zu dem Fritz Löhner-Beda den Text verfasste, erlangte die 1895 geborene Wienerin Hilde Loewe internationalen Ruhm – allerdings unter ihrem Pseudonym Henry Love. Interpretiert von Stars wie Richard Tauber, Marlene Dietrich oder Rudolf Schock begeisterte es das Publikum. Loewe, die aus einer gutbürgerlichen jüdischen Familie stammt, wurde vor allem als Pianistin und Liedbegleiterin bedeutender Künstler:innen wie Raoul Aslan, Alma Rosé und Váša Příhoda bekannt. Viele ihrer Kompositionen konnten ihr erst nach 1945 zugeordnet werden. Loewes Tondichtungen zeigen Melodienreichtum und enorme Ausdruckskraft und wurden anfangs unter ihrem Pseudonym im Wiener Bohéme Verlag, dessen Mitbegründer Robert Stolz war, veröffentlicht. Nachdem die politische Situation im österreichischen Ständestaat immer schwieriger wurde, ging sie 1934 mit ihrem Mann Otto F. Flatter nach Großbritannien, wo sie ihre Karriere als Pianistin und Pädagogin weiterführte. Bis 1938 unternahm sie viele Konzertreisen und trat auch wieder in Österreich auf. Sie starb 1976.
Andrea Schwab, geboren in Wien, Studium der Theaterwissenschaften und Germanistik, Promotion, Gesangsausbildung bei Alfred Kaufmann (1926–2015), a. o. Klavierstudium (im Nebenfach bei Elzbieta Wiedner-Zajac) an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Wien, Liedinterpretation bei Norman Shetler. Meisterkurs bei Cornelia Prestel. Seit 1995 Konzerttätigkeit in Österreich, Deutschland und der Schweiz. Mitwirkung bei diversen Kulturveranstaltungen, Liederabenden und im ORF-Fernsehen. Konzerte zum Internationalen Frauentag in Wien sowie Liederabende im Bösendorfer-Saal, Gesellschaft für Musiktheater u. v. a., Konzerte in Bern, Tel Aviv und Jerusalem zum Thema „Frauen komponieren“ mit der Projektpartnerin Asako Hosoki. Angeregt durch ihre Mitwirkung in der israelischen TV-Dokumentation als Nachfahrin der Familie Theodor Herzls „The Herzls – a new documentary series“, initiierte sie 2014 gemeinsam mit Asako Hosoki das Projekt „Erinnerungen an Theodor Herzl“. Lehrbeauftragte für Gesang und partizipative Kulturarbeit an der Pädagogischen Hochschule Baden (NÖ), Stimmtrainerin und Publizistin (Illustrierte Neue Welt, gegründet 1897 von Theodor Herzl, hg. von Joanna Nittenberg).